Olaf Kühl. Letztes Spiel Berlin. Roman
Rowohlt Berlin Verlag 2019.
"
(Stephanie Streif, Badische Zeitung, 11. Januar 2020)
„Der Berliner Autor Olaf Kühl, im Hauptberuf Osteuropa-Referent in der
Senatskanzlei, hat eine Menge aus der Stadt destillierter Fantasie auf
das Personal seiner literarischen
Krimis aufgewandt. [...] Aus einem Missverständnis folgt eine Serie von
Existenzkrisen, die Olaf Kühl in grandiosen, präzise und schön
beschriebenen Berliner Kulissen inszeniert. [...] Dann verliebt sich
Pawel in Jana, wie das manchmal so ist mit älteren Männern und
lebensmutigen jungen Frauen. Frei von Kitsch, mit gerade hinreichendem
Sinn für Romantik und umso intensiverem Gefühl für die cool-spröde
Schönheit, die Berlin verliebten Menschen zu zeigen vermag, schickt
Olaf Kühl das junge Paar durch Sommernachmittage und Nächte. Ein paar
wenige, immerhin, sind den beiden vergönnt, bis die Situation
explodiert.
[...] doch Agent Cowley macht sich selbständig. Die Suche nach Konrad
wird für ihn zu einem apokalyptischen Trip in seine eigenen Abgründe -
auch dabei ist die Stadt Berlin gern behilflich.“
(Werner van Bebber, Der Tagesspiegel, 12. Dezember 2019)
„Olaf
Kühls Thriller ‘Letztes Spiel Berlin’ ist ein Panorama der sozialen
Welten in dieser Stadt. Und zugleich eine spannende Verortung in der
heutigen Geopolitik:
Von der Metropole der Spione bleiben bei Kühl vor allem Einzelgänger
übrig, bei denen oft nicht ganz klar ist, ob sie noch einen Auftrag
haben oder einfach nur ihren Obsessionen folgen“.
(Bert Rebhandl, tip Berlin 22/2019, S. 82)
„Olaf Kühl spielt klug mit dem Spionageroman [...] Die salomonische
Lösung, auf welche dieser feinnervige und kluge Roman allenthalben
hinausläuft: Alles hängt
vom Standpunkt, den Umständen und der Zeit ab.“ (Kai Spanke, Frankfurter
Allgemeine Zeitung, 2. September 2019)
„Ein spannender Agentenroman aus Berlin.
Olaf Kühls Prosa ist hart, glasklar und rau. Sie ist gehörig
"noir-gefärbt" und rhythmisch sehr abwechslungsreich, von
staccatohaften kurzen, bis hin zu komplexen
vielschichtigen Sätzen. Immer wieder meint man Anspielungen auf
Klassiker des Genres durchschimmern zu sehen, was zu charmanten
Allusionen führt. Olaf Kühl lässt die Politik natürlich nicht aus dem
Spiel, bedient sich aber nicht seiner Figuren, um politische
Botschaften zu vermitteln. Politisch inkorrekt und teilweise mit einer
gehörigen Portion Machohaftigkeit versehen, ist der Roman sicherlich
nicht jedermanns
Sache. Alles in allem ist "Letztes Spiel Berlin" aber ein wirklich
spannender, überzeugender Roman, in den man sich auf den ersten fünfzig
bis sechzig Seiten richtig bewusst einarbeiten muss. Dann aber
lassen einen dieser Roman und seine Protagonisten nicht mehr los,
atemlos lässt man sich vom Autor gern manchmal auch im Zickzackkurs
durch die mehr als dreihundert Seiten hetzen."
(Roland Freisitzer, Literaturzeitschrift www.sandammeer.at, August/2019).
"Olaf
Kühl hat sein Personal geschickt gewählt: als Pole hat Pawel seine
eigene Sicht auf Deutschland und
die Deutschen. Als Therapeutin bringt seine Frau dazu eine
psychologische Komponente ins Spiel. Eine Kurdin als Geliebte,
amerikanische CIA-Ermittler und ein ukrainischer Hacker bringen sehr
differenzierte Strömungen
mit in die Handlung und reflektieren gleichzeitig die aktuelle
weltpolitische Lage. Dass die großteils genauso absurd erscheint wie
das Vorgehen der CIA-Agenten in diesem Fall, verpackt der Autor mit gut
dosierter Ironie.
[...] Berlin steht völlig zurecht bereits im Titel des Buchs. Die
Hauptstadt ist als Schauplatz ein wesentlicher Bestandteil der
Geschichte. Es sind aber nicht nur markante Punkte, die der Handlung
als Kulisse dienen,
auch weniger schillernde Stadtteile tragen zur besonderen Atmosphäre
bei. Vor allem aber als Schmelztiegel der Kulturen ist Berlin die
ideale Spielwiese für politische Akteure aus allen möglichen
Richtungen.
[...]„Letztes Spiel Berlin“ ist kein temporeicher, aber ein klug
erzählter literarischer Politthriller mit einem Schuss Ironie, in dem
einiges Bedenkenswertes zum aktuellen Zeitgeschehen reflektiert wird.“
(Marcus Kufner, buecherkaffee.de, abgerufen 1.9.2019)
„Wer
sich mit polnischer Literatur auskennt, kennt auch Olaf Kühl, der für
sein Übersetzerwerk schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Der Slawist,
der für den Berliner
Bürgermeister arbeitet, ist aber auch ein bemerkenswerter Autor von
Kriminalromanen: Auch Kühls neuer ‘Letztes Spiel Berlin’ hat Subtilität
und jene diskrete erzählerische Technik des Perspektivwechsels,
durch die leichte Unschärfen entstehen, so dass [...] sich erst langsam
zusammenfügt, worum es eigentlich geht.“
(pek,
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. August 2019).