Auszüge aus Rezensionen Wersja polska

der Übersetzung von Dorota Masłowskas

Reiherkönigin. Ein Rap

von Olaf Kühl

Grandios und anstrengend, wie Maslowska verschiedene Handlungsebenen übereinander pappt, Zitate einbaut und mit Erzählerwechsel und Geschlechtertausch das Erzähltempo noch zusätzlich anzieht. Ob Übersetzer Olaf Kühl sein Honorar wohl komplett in Wodka angelegt hat?“ (www.kulturnews.de, 2.11.2007)


Albrecht Lempp:

„Die deutsche Übersetzung von Olaf Kühl ist wirklich sehr gut“ (Niemieckie tłumaczenie Olafa Kühla jest rzeczywiście bardzo dobre”), Gazeta Wyborcza, 18. Juni 2007.


Petra Engelke:

Der Übersetzer Olaf Kühl hat sich auf diesen Derwischtanz mit den Wörtern eingelassen – und herausgekommen ist auch im Deutschen eine einzigartige, neue Sprache. [...] Olaf Kühl findet dafür ein zeitgemäßes, szenegerechtes Deutsch, das sich nie bei der Jugendsprache anbiedert oder hölzern klingt wie Erwachsene, die ihre halbwüchsigen Kinder nachahmen. [...] Immer wieder drängt sich beim Lesen die Frage auf, wie das Ganze wohl im Original geklungen hat – und wie Olaf Kühl es geschafft hat, die sprachlichen Regelverstöße und Zweideutigkeiten, die Kinderreime und Zitate ins Deutsche zu übertragen.“ (www.public-kulturjournal.de, 3. Juni 2007)


Doris Liebermann:

„Der polnische Titel „Paw krolowej“ ist ein Wortspiel: Es kann mit: „Der Pfau der Königin“, aber auch „Die Kotze der Königin“ übersetzt werden … Kongenial hat der deutsche Übersetzer Olaf Kühl „Die Reiherkönigin“ als Titel gewählt.

(RBB-Zeitpunkte, 11. Juni 2007)


Katarzyna Kaminska:

„Keine leichte Aufgabe für den deutschen Übersetzer Olaf Kühl, der gerade im Mai diesen Jahres seine Arbeit an diesem Buch beenden konnte. Eigens für diesen Text musste er eine Sprache erschaffen, die der HipHop-Generation hierzulande bekannt vorkommt. Eine enorme Leistung, die noch mit einem Nebenprodukt gekrönt wurde. So entstand der sogenannte ‘Reiher Rap’, bei dem für die Vertonung der Berliner Rapper Sid Peghini sorgte.” (Tagesspiegel, 12. Juni 2007)


Mathias Schnitzler:
Dort hat sie ihre Zeit als Star und, wie sie freimütig zugibt, überkandideltes Objekt polnischer Paparazzi nun selbst- und medienkritisch, vor allem aber sprachlich überschäumend in Szene gesetzt. Dass dies auch in der deutschen Ausgabe funktioniert, ist ein kleines Wunder. Dies beginnt bereits mit dem Titel "Paw Królowej", einer selbstironischen Anspielung auf den Maslowska-Hype wie auf die vulgäre Sprache, die ihr konservative Kritiker vorhielten. Man kann den Titel mit "Pfau der Königin", aber auch als "Kotze der Königin" übersetzen. Olaf Kühl liegt mit "Die Reiherkönigin" goldrichtig, wie er überhaupt den großartigen Sprachwitz des Originals, die travestierten Literatur- und Popzitate, den Rhythmus und Flow dieses slawischen Raps kongenial trifft - deftige HipHop-Verarschung inklusive.“ (Berliner Zeitung, 14. Juni 2007)


Sonja Zekri:

„’Schneeweiß und Russenrot’ war auch in Deutschland ein Bestseller. ‚Die Reiherkönigin’ dürfte es schwerer haben. Es dauert ziemlich lange, bis man in diesem Stakkato, diesem Rap, den der Übersetzer Olaf Kühl in einer titanischen Anstrengung bis zur letzten Seite durchgehalten hat, narrative Gassen findet.“ (Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2007)


Stefanie Peter:

„Masłowskas neues Buch ist kein Roman, sondern ein Rap, und verdient sich dieses Prädikat durch eine Sprachakrobatik, die Olaf Kühl mehr nachgedichtet als einfach übersetzt hat. Mal fließt die Prosa gleichmäßig dahin, mal nimmt sie Fahrt auf, wird dicht, wo es sich reimt, das Ganze bekommt einen Rhythmus, einen Beat. [...] Im Vergleich mit dem polnischen Original lässt sich studieren, wie viel Wortwörtlichkeit verlorenging und wie viel Sprachwitz gewonnen wurde und dass die literarische Leistung, die Kühl mit seiner Übersetzung erbracht hat, nicht hoch genug bewertet werden kann. Zudem ist es gerade der Rückgriff auf teils veraltet anmutende Redensarten und aus der Mode gekommene Wörter, die der Text mit den poetischen Verfahren einer rappenden Jugendkultur gemein hat.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Juni 2007)


Insa Wilke:

„Erst Maslowskas ‚Fledermausgehör’ (Olaf Kühl) für Sprache und Rhythmus und die strenge Bearbeitung des Materials setzt die Worte unter Spannung und erschafft die hochartifizielle, auch sehr komische Prosa, die sie über andere Autoren ihrer Generation weit hinaus hebt. Die Konstruktion einer Kunstsprache, die die Gossensprache aller gesellschaftlicher Schichten durch Wortschöpfungen und inflationären Einsatz ("Penis, Penis, Titten und Vagi noch mal") ihrer Bösartigkeit beraubt und sie durch Floskeln aus Politik und Medien potenziert, steigert Gegenwartsphänomene ins Groteske. [...] Es gebe etwas, das aus ihr spreche und über die Person Maslowska hinausgehe, meint ihr Übersetzer Olaf Kühl, der sie inzwischen neben die ganz Großen der polnischen Literatur stellt: Gombrowicz, Schulz, Witkiewicz. Maslowskas deutsche Leser haben dem zu Recht preisgekrönten Kühl eine Menge zu verdanken, auch deshalb, weil er die Autorin auf Lesereisen vom Lesen und Reden überzeugt. Den harten, fordernden Rhythmus des Rap spielt Kühl, der die "Reiherkönigin" mit Unterstützung einer E-Gitarre übersetzte, im Gegensatz zum Original bis zum Schluss durch.“ (Frankfurter Rundschau, 20. Juni 2007)


Dorota Danielewicz-Kerski:

„Olaf Kühl hat fast Unmögliches gewagt und geschafft...“ (RadioMultiKulti, RBB, 6. Juli 2007)

„Olaf Kühl hat mit seiner Übersetzung das Unmögliche möglich gemacht: einen zutiefst verslangten polnischen Text in einen sehr interessanten deutschen transferiert.“ (www.hoerbuch.de, 20. Juli 2007)


Ilma Rakusa:

„Schlagend schon die Form: ein buchlanger Rap, den Olaf Kühl meisterlich übersetzt hat, mit seinen Rhythmen, Reimen, Jargonismen, Neologismen, Zitaten, Travestien, mit seinem Zorn und Ekel  transportierenden Sound, der einen das Grausen lehrt, wenn er nicht zum Schreien komisch ist.“ (Neue Zürcher Zeitung, 4. September 2007)


Straylight [Alias]

Um "Die Reiherkönigin" lesen zu können, sollte man ein gutes Rhythmusgefühl haben. Warum? Ganz einfach: wenn hier von einem Rap die Rede ist, dann ist das nicht metaphorisch gemeint. Dorota Maslowska hat dieses Buch tatsächlich in Rap-Form geschrieben und zwar von der ersten bis zur 188 Seite. Der absolute Hammer! Und wirklich genial übersetzt von Olaf Kühl, das kann man nicht anders sagen. Da merkt man die Erfahrung, die Souveränität und das ausgezeichnete Sprachgefühl, das dieser Mann hat.“ (http://straylight.blog.de/2007/09/28/die_reiherkonigin~2666685, 28. September 2007)


Prof. Dr. Magdalena Marszalek:

„Mein Literaturtipp ist die junge polnische Autorin Dorota Masłowska und ihr letztes Buch ‚Die Reiherkönigin’, das gerade kongenial von Olaf Kühl ins Deutsche übertragen wurde.“ (MOE-Kulturletter, November 2007)


Thomas Weiler:

Masłowskas Übersetzer, der auch in der Danksagung als Dr. Olaf Kühl Translation Supersystems verewigt ist, hat sich dem Sog ihrer Sprache hingegeben, Reime, Rhythmus und Referenzen auch dem deutschen Leser nahegebracht. Er ist nicht der Versuchung erlegen, die Hässlichkeiten, Risse und Brüche des Textes wegzuretuschieren, auch auf Deutsch klingt Dorota Masłowskas Sprache gekonnt nichtgewollt. An dieser Holprigkeit, die letztlich den Rhythmus bewirkt, muss sich der Leser abarbeiten. Die Reiherkönigin liest sich nicht einfach weg, sie will laut gelesen sein. Erst dann wird man Ohr, erheischt man Reime und Parallelitäten und erkennt die Kunstfertigkeit von Autorin und Übersetzer.“ (www.poetenladen.de, 13. November 2007).


Dorota Masłowska:

„Man darf sich nichts vormachen, diese Bücher sind auf einer gewissen Ebene absolut unübersetzbar. Sie lassen sich ‘in Annäherung übersetzen. Der deutsche Übersetzer Olaf Kühl ist genial, die Mehrzahl der Rezensionen konzentriert sich auf das Lob seiner Übersetzung, während ich als furchtbare Konservative dastehen, auf die die schrecklichen Zwillinge stolz sein sollten.”

(Dziennik, 14.12.2007)


Roland Pohl:

„Warschau, das meint auch 18 Jahre nach dem Kollaps des Sozialismus: eine Klassengesellschaft. Hier diejenigen, die vom Florieren der Wachstumsmärkte profitieren. Dort die Masse, die vom Konsum ausgeschlossen bleibt. Viel Prekariat lebt in Praga. Und auch Maslowska, die durchaus bürgerliche Tochter einer Ärztin und eines Seemanns, kennt die unterprivilegierten Viertel aus ihren eigenen Lebenszusammenhängen. Ob sie aber weiß, wie herrlich subversiv ihr Schreiben in der prachtvollen Übersetzung Olaf Kühls auf gestandene Mitteleuropäer wirkt?“

(Der Standard, 4. Juni 2008)

Miriam Kovacs
"Somit ist die deutsche Übersetzung des Romans Die Reiherkönigin als sehr gelungen zu bezeichnen. Darüber hinaus war die Übersetzung dieses Werkes zweifellos eine große übersetzerische Herausforderung – vor allem durch seine konsequenten sprachformalen Forderungen, seine Neuartigkeit und die in ihm enthaltenen Botschaften. Auf die zuvor kritisierte grafische Gestaltung des Buches hatte der Übersetzer keinen Einfluss – diese Kritik trifft deshalb den Verlag und nicht den Übersetzer Olaf Kühl."
(Diplomarbeit „Kritik der deutschen Übersetzung des Romans Die Reiherkönigin. Ein Rap von Dorota Masłowska“ an der Universität Wien, September 2009)